Logo ICCAS Logo ICCAS

headline-markerNeue Methode hilft bei der Erkennung von Hirntumoren ohne Kontrastmittel

06.08.2025

Die ICCAS-Mitarbeitenden Anne-Katrin Pfahl und Hannes Köhler haben gemeinsam mit einem interdisziplinären Team eine neue Studie zur präziseren Erkennung von Hirntumorgewebe während Operationen veröffentlicht. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals Neurosurgical Focus (Vol. 59, Issue 2, August 2025) erschienen. Link: https://doi.org/10.3171/2025.5.FOCUS25333

Ziel der Untersuchung war es, mithilfe hyperspektraler Bildgebung (HSI) in Kombination mit speziellen MRT-Daten (sogenannten FLAIR-Sequenzen) Gewebeveränderungen sichtbar zu machen, die sich mit herkömmlichen Methoden nur schwer erkennen lassen – und das ohne den Einsatz von Kontrastmitteln. Die hyperspektrale Kamera liefert dabei ein detailliertes „Farbprofil“ des Gewebes, das Rückschlüsse auf den Wassergehalt und damit mögliche Tumoraktivität zulässt.

Im Rahmen der Studie wurden bei 15 Patient:innen während der Operation Gewebeareale mit HSI analysiert. Ein bestimmter Messwert, der sogenannte Tissue Water Index (TWI), erwies sich als zuverlässiger Indikator für auffällige FLAIR-Signale im MRT. Diese Signale wiederum deuten auf mögliche Tumorbereiche hin, die im Bild nicht durch Kontrastmittel sichtbar gemacht werden können. Die Ergebnisse zeigen eine vielversprechende Genauigkeit bei der Unterscheidung zwischen gesundem und verändertem Gewebe.

Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie moderne Bildgebungstechnologien wie HSI dazu beitragen können, Hirntumoren im Operationssaal besser zu erkennen – zum Wohle der Patient:innen und als wertvolle Entscheidungshilfe für das chirurgische Team. Die enge Verzahnung von Medizintechnikforschung und klinischer Anwendung steht exemplarisch für die Arbeit am ICCAS.

Zurück zu den News