Modellbasierte Medizin und intelligenter Operationssaal
Prof. Dr. Thomas Neumuth
Das Projekt DaDriv-StAC verfolgt das Ziel, eine digitale Plattform zu entwickeln, die datengetriebene Entscheidungsunterstützung in der Nachsorge von Schlaganfallpatient*innen ermöglicht. Im Mittelpunkt steht dabei die Erforschung und Anwendung des innovativen Konzepts virtueller medizinischer Zwillinge. Diese sollen komplexe Gesundheitsdaten aus unterschiedlichen Sektoren – etwa aus Akutkrankenhäusern, Rehaeinrichtungen und dem ambulanten Bereich – integrieren, analysieren und mit standardisierten sowie individuellen Behandlungspfaden abgleichen. Mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) werden daraus Therapieempfehlungen abgeleitet, die eine personalisierte und leitliniengerechte Behandlung über den gesamten Versorgungsverlauf hinweg unterstützen.
Da Schlaganfallnachsorge durch individuelle Risikofaktoren, Folgeerkrankungen und langfristige Einschränkungen wie Lähmungen oder Sprachstörungen besonders herausfordernd ist, zielt DaDriv-StAC auf eine bessere sektorenübergreifende Vernetzung und kontinuierliche Therapiekontrolle. Bislang fehlen entsprechende technologische Plattformen, die Gesundheitsdaten dynamisch aktualisieren, vernetzen und sinnvoll für Behandelnde auswerten. Mit dem Projekt wird erstmals das Konzept eines dynamischen virtuellen Zwillings in der Schlaganfallnachsorge umgesetzt, das sich kontinuierlich an den Behandlungsverlauf anpasst und so eine datenbasierte Rückmeldung an Behandelnde und Patient*innen ermöglicht.
Die Universitätsmedizin Leipzig (UML) spielt hierbei eine zentrale Rolle. Gemeinsam mit der Actimi GmbH entwickelt sie die Plattform und führt eine klinische Machbarkeitsstudie durch, um Akzeptanz, Wirksamkeit und Umsetzbarkeit zu evaluieren. Zusätzlich sollen die erhobenen Daten zur medizinischen Qualitätssicherung und Prozessoptimierung genutzt werden.
Der technologische Kern des Projekts besteht in der Schaffung eines neuen Datenmodells, das medizinische, klinische und subjektive Patientendaten (z. B. PROMs/PREMs) integriert. Basierend darauf werden neue Analyse- und Entscheidungsmethoden entwickelt, die eine präzisere Bewertung von Risikofaktoren sowie den Abgleich individueller Verläufe mit optimalen Therapiewegen ermöglichen.
Das Projekt adressiert damit zentrale Herausforderungen des Gesundheitssystems: Es soll Informationslücken schließen, die Behandlungsqualität verbessern und langfristig zu einer effizienteren, personalisierten Versorgung beitragen. Die Ergebnisse werden sowohl wissenschaftlich publiziert als auch für eine spätere wirtschaftliche Skalierung vorbereitet.
DaDriv-StAC entspricht den Zielen der Förderlinie zur Entwicklung datengetriebener Entscheidungs- und Unterstützungssysteme im Gesundheitswesen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung und Innovation in der medizinischen Versorgung.
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