Computerassistierte Bildgestützte Interventionen
Prof. Dr. Andreas Melzer
Ziel des Verbund-Projektes MR-Thrombose-Theranostik ist die Erforschung einer Magnet Resonanz (MR)-gestützten Diagnose und minimal-invasiven Therapie von Thrombosen. Hierdurch werden die Nachteile von bestehenden Verfahren zur Thrombektomie und Im-/Explantation von VCF – erbgutschädigende Röntgenstrahlung und nierenschädigende Kontrastmittel – vollständig vermieden.
Das ICCAS untersucht hierzu MR-taugliche Nitinolkonstrukte hinsichtlich optimierter Fertigungsverfahren und dazu passende MRT-Sequenzen, um die Visualisierung des MR-Thrombose-Theranostik-Systems zu gewährleisten. So soll u.a. ein VCF entwickelt werden, der anstelle lokaler Störartefakte eine Signalverstärkung erzeugt. Außerdem wird ein geeigneter klinischer Workflow entwickelt und an einem Patientenmodell evaluiert.
Thrombosen können mittels einer Thrombektomie minimal-invasiv entfernt werden. Häufig wird zur Prophylaxe einer Lungenembolie zusätzlich ein Vena Cava Filter (VCF) eingesetzt. Solche Eingriffe werden kontinuierlich mittels Röntgen-Fluoroskopie und unter Verwendung von jodhaltigen Kontrastmitteln visualisiert. Aufgrund der ionisierenden Strahlung und möglicher Nierenschädigungen durch die Kontrastmittelgabe entstehen gravierende Nachteile und Gesundheitsrisiken für Patient*innen und ärztliches Personal – insbesondere für die Risikogruppe der schwangeren Frauen: hier steigt das Risiko, das ungeborene Kind langfristig zu schädigen.